Interessengruppe „Freunde des Hofangers“ von Hebertshausen
Auf dieser Seite möchten wir weitergehende Informationen zum Neubaugebiet „Am Hofanger“ zur Verfügung stellen.
Hofanger Themen |
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Die voraussichtlich letzte Ernte auf dem Hofanger. Dann wird die Fläche zum Baugebiet und mit Gebäuden, Straßen und Parkplätzen für immer versiegelt.
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Hebertshausen und Interessierte,
hier finden Sie unsere Artikel, Kommentare und Vorschläge in chronologischer Reihenfolge:
Beitrag vom 14.07.2024
es tut uns sehr leid, für alle diejenigen, die sich wie wir um Verbesserungen des Neubaugebiets „Am Hofanger“ bemüht und eigene Einsprüche formuliert haben. Herr Reischl hat sie alle mit uns abgekanzelt und sowohl deren, als auch unsere Anstrengungen mit Unterstellungen via Facebook bedacht: „Sie (Anmerkung der Redaktion: Gunther Reinhart) sind doch Hauptverantwortlich für die 60 Seiten Stellungnahmen. Stets fast inhaltlich gleich und immer von einem anderen der HF unterzeichnet.“
Es ehrt uns, mit über 200 Unterschriften so viele Hofangerfreunde gewonnen zu haben. Die Respektlosigkeit den Bürgern gegenüber, welche Verbesserungsvorschläge und Einsprüche formuliert haben, wie sie der Aussage von Herrn Reischl zu entnehmen ist, ist unübertrefflich.
Zur Missachtung der Gemeindeverwaltung gegenüber ihren Bürgern passt auch die Tatsache, dass wir auf Anfrage informiert worden sind, dass die Gemeindeverwaltung noch nicht einmal die Höflichkeit besitzt, schriftlich auf die eingereichten Einsprüche zu reagieren.
Als wir auf die Gesetzeskommentierung und auf die Gepflogenheit bei anderen Gemeinden verwiesen haben, wurden wir belehrt: „Das ist in Hebertshausen nicht üblich“.
Ein Gemeindevertreter hat zynisch kommentiert, dass ja jeder in die Sitzungen hätte kommen können, um die verlesenen, bzw. unverständlich runter-geratterten (wir haben berichtet) Stellungnahmen zu hören.
Herrn Bürgermeister Reischls Aussage hierzu „Mit den Sitzungen des Bauausschusses sind alle Einsprüche rechtskräftig beantwortet (Anmerkung der Redaktion: und alle abgelehnt worden) und das Verfahren geht weiter.“ So sieht nach seiner Vorstellung „Demokratie pur!“ aus, wie er auf Facebook bemerkt hat.
Hierzu wurde ergänzend von Herrn Reischl noch angemerkt, dass die Stellungnahmen auf der projizierten Leinwand nachzulesen waren. Da diese in seinem Rücken angebracht war, konnte er gar nicht mitbekommen, dass die Seiten nicht so schnell aktualisiert wurden, wie er gelesen hat, sodass man eben nicht mitlesen konnte.
Anstelle von Sachargumenten wurden Aussagen gebraucht wie: „eine Überschwemmung hatten wir noch nie“ oder „an dieser Stelle hat die Polizei noch nie einen Unfall festgestellt“.
Alternativ dürfen die Bürger persönlich im Rathaus erscheinen, um die Protokolle der beiden relevanten Bauausschusssitzungen einzusehen. Aber nur einzusehen! Fotokopieren oder Fotografieren wurde ausdrücklich verboten.
Von diesem Recht der Protokolleinsicht hat ein Mitglied der Interessengemeinschaft Hofangerfreunde Gebrauch gemacht und festgestellt, dass die vorhandenen Stellungnahmen der Experten nicht verlesen wurden, allerdings den Protokollen beigefügt wurden. Dass ca. 60 Seiten je Einwand sowohl zum Flächennutzungsplan, als auch zum Bebauungsplan nicht effektiv im Sitzungsraum des Rathauses durchgearbeitet werden können, ist selbsterklärend und dies soll auch ganz offensichtlich verhindert werden.
In unseren Bemühungen um den Hofanger haben wir auch noch folgende Stellen um Stellungnahmen gebeten:
das Sachgebiet 40 (Bauleitplanung) des LRA Dachau, Herr Hergast und Frau Witter
die Kommunalaufsicht des LRA Dachau, Herr Laumbacher
das Wasserwirtschaftsamt WWA München, Herr Dr. Faltermaier.
Bei Bedarf kann die jeweilige Korrespondenz unter info@hofangerfreunde angefordert werden
Ein
Passus in der Stellungnahme der Regierung von Oberbayern zum Entwurf
des FNP erscheint uns besonders interessant: „Die Regierung von
Oberbayern hat als höhere Landesplanungsbehörde zu o. g.
Bauleitplanung mit Schreiben vom 21.07.2023 bereits Stellung
genommen. Zur Aufstellung des Bebauungsplanes stellten wir fest, dass
die Planungen den Erfordernissen der Raumordnung nicht
entgegenstehen, wenn die
Begründung um Angaben zum Bedarfsnachweis ergänzt wird.“
Diese Begründung, die auch wir mit einem unserer Einsprüche
eingefordert haben, steht bis dato immer noch aus, zumal Herr Reischl
in einem eigenen Statement im Münchner Merkur darauf verwiesen hat,
dass acht Sitzungen des Bauausschusse ausgefallen sind, weil es
keinerlei Bauanträge gab, über die abzustimmen waren. Weder die
Begründung des B-Plans auf S. 12 (s. Anlage
1) bzw. Begründung des FN-Plans auf S. 8 (s.
Anlage 2), noch die Behauptung von Herrn Reischl, dass „die
Gelegenheit den Bedarf schafft“, sind stichhaltig. Zur Erinnerung:
der Bedarf muss jetzt und hier und heute vorhanden sein und nicht
erst künstlich geschaffen werden! In der Gemeinde stehen wiederum
nach Aussage von Herrn Reischl ausreichend Grundstücke zur Bebauung
zur Verfügung, wie er in einer Gemeinderatssitzung entgegnet hat,
könne er uns spontan etliche Möglichkeiten nennen.
Der Gemeinderat hat nachdrücklich bewiesen, dass es sich bei der „frühzeitige Beteiligung der Bürger“ um eine reine Propaganda Show gehandelt hat, die zu keinem Zeitpunkt dafür angedacht war, die Bürger tatsächlich zu beteiligen, ansonsten wären einzelne Einsprüche, oder besser Verbesserungsvorschläge (siehe Präsentation) berücksichtigt worden. Hier wird mit Scheuklappen vor den Augen die Vorstellung der Planer ohne Rücksichtnahme auf die Bürger Punkt für Punkt durchgesetzt.
Dennoch haben wir wiederum drei neue Stellungnahmen zu dem jetzt in abschließender Abstimmung befindlichen Bebauungsplan formuliert und im Rathaus abgegeben, wohl wissend, wie die Einwands-Behandlung der Hebertshausener Gemeindeverwaltung aussieht.
Zur Verkehrsplanung haben wir in einem der Einsprüche der Gemeindeverwaltung, bzw. den Planern einen weiteren Vorschlag gemacht: Umwidmen der Straße „Am Eichenberg“ in eine Einbahnstraße auf dem kurzen Stück zwischen „Am Eichenberg 21“ und „Am Eichenberg 22“ in Richtung Bahnhofstraße.
Dies hätte als Vorteil folgende Punkte:
Kein Gegenverkehr, keine Notwendigkeit mehr für Autofahrer auf den abgesetzten Gehweg auszuweichen
Einfahrt aus Richtung Bahnhofstraße verboten, dadurch wird die Gefahr durch zu schnell einfahrende Rechtsabbieger ausgeschlossen
Fahrzeuge die aus der Bahnhofstraße kommen, sehen vor Einbiegen in die Einbahnstraße die Beschilderung, Fahrzeuge, die aus Richtung Akazienring kommen, müssen nicht umdrehen, wenn sie auf die Einbahnstraße treffen
Reduktion von 50% des Durchfahrtsverkehrs, der heute über den Akazienring abkürzt
Einer der Hofangerfreunde hat einen Leserbrief zu den Artikeln „Haushalt der Schmerzen“ und „Teures Pflaster Hebertshausen“ an den Münchner Merkur und die Süddeutsch Zeitung geschrieben. Die ungekürzte Version finden Sie auf www.hofangerfreunde.de/Gemeinde
Wir haben unsere Webseite www.hofangerfreunde.de weiterentwickelt. Um eine bessere Übersichtlichkeit zu erzielen, haben wir die Seite in zwei Bereiche aufgeteilt: „Themengebiet Hofanger“ und „übergeordnete Hebertshausener Themen“.
Facebook Kommentar von Herrn Richard Reischl vom 18.06.2024
An Gunther Reinhart: „Sie können es noch so oft betonen, wie Sie wollen. Ihre Präsentationen, Einwendungen und Briefe zeigen ein ganz anderes Bild als Sie stets versuchen zu zeichnen. Alle Ihre Stellungnahmen sind behandelt worden und nur das zählt. Und Fehler passieren, das zuzugeben habe ich überhaupt kein Problem. Ihnen nicht? Aber zurück zu den Stellungnahmen. Sie wollen nur nicht akzeptieren, dass Sie abgelehnt wurden. Sie sind doch Hauptverantwortlich für die 60 Seiten Stellungnahmen. Stets fast inhaltlich gleich und immer von einem anderen der HF unterzeichnet. Und jetzt beschweren Sie sich, dass ich jede vorgelesen habe, angeblich zu schnell, wir jede behandelt haben und dann einzeln über jede Stellungnahme abgestimmt haben. Dann monieren Sie man konnte mir nicht folgen. Jede Stellungnahme war an der großen Leinwand zum Mitlesen und Sie kannten ja die meisten, da ja von Ihnen und Ihren Hofangerfreunden. Sie haben auf den meisten unterschrieben, also sind Sie Ihnen bekannt. Der Gemeinderat folgte den Abwägungsvorschlägen der Fachplaner und Ing., das ist dann in Ihren Augen undemokratisch. Unsere Gemeinde ist weiterhin vor allem eines: Demokratie pur! Auch wenn Sie ein anderes Bild zeichnen wollen.“
Facebook Stellungnahme zum Kommentar von Herrn Richard Reischl (durch ihn bis dato unbeantwortet) vom 18.06.2024
Von Christoph Behnke: Hallo Herr Reischl,
dass Sie der Ansicht sind, dass die Einsprüche fast inhaltlich gleich waren, befremdet mich, haben wir doch die unterschiedlichsten Themen adressiert: Bodenversiegelung mit Überschwemmungsgefahr, realer Bedarf, Verkehrsanbindung, etc.. Offensichtlich haben Sie die Einsprüche und das, was sie „vorgelesen“ haben, selber nicht verinnerlicht – und dass, obwohl Sie doch soooo lange im Bauausschuss und Gemeinderat über die einzelnen Punkte beraten haben, bevor Sie zur Abstimmung gekommen sind.
Dass sich bei hunderten von Unterschreibenden Ähnlichkeiten in den Einsprüchen ergeben, sollte selbsterklärend sein und dass einzelne Bürger Einsprüche für sich adaptiert und weiterentwickelt haben, betrachte ich als Bestandteil eines lebenden demokratischen Prozesses.
Im Übrigen haben wir bis dato keinerlei Antwort auf unsere bisherigen Einsprüche erhalten (es sei denn, Sie wollen ernsthaft die in den Bauausschusssitzungen unverständlich runter geratterten Abstimmungsvorlagen, denen niemand folgen konnte, als Antworten an die Einspruchsteller bezeichnen). Ich gehe davon aus, dass die Einspruchsfristen für die neuerlichen Beschlüsse zum Hofanger so lange ausgesetzt bleiben, bis alle Beteiligten eine offizielle Stellungnahme zu ihren bisherigen Einsprüchen erhalten haben, oder müssen die Bürger stumpf alle bisherigen Einsprüche neu stellen?
Dass Sie einen Leserbrief nutzen müssen, um zu zeigen, dass Ihr Verfahren demokratisch war, ist bezeichnend.
Wie Herr Schlichenmayer zu seiner „Ferndiagnose“ gekommen ist und wer ihm zu den „ihm vorliegenden Informationen“ verholfen hat, ist mir nicht bekannt, aber vielleicht war er ja als ehemaliges Mitglied Ihres Gemeinderates in die „nichtöffentlichen“ Beratungen involviert? Ich kann mich nicht daran erinnern, ihn in einer der öffentlichen Teile der Bauausschusssitzungen, Gemeinderatssitzungen, oder gar bei unserem Präsentationstermin im Rathaus gesehen zu haben.
Da Herr Schlichenmayer nach Ihrer Aussage „weiß, wovon er spricht“ möchte ich Ihnen seinen Satz: „Bei der Beurteilung müssen alle öffentlichen und privaten Belange gegenübergestellt und unter einander gerecht abgewogen werden“, noch einmal ins Gedächtnis rufen.
MfG. Christoph Behnke
Beitrag vom 05.06.2024
Die vergangenen Tage haben in Hebertshausen deutlich gezeigt, dass wir vom Klimawandel betroffen sind. Viele Hebertshausener, so auch zwei der Hofangerfreunde, waren im Einsatz, um Keller von eingedrungenem Hochwasser / aufsteigendes Grundwasser zu befreien. Eine Versiegelung der Fläche am Hofanger in dem geplanten Ausmaß ist nach Auffassung der Hofangerfreunde beim derzeitigen Informationsstand unverantwortlich. Wir fordern erneut den Gemeinderat dazu auf, die zu bebauende Fläche und damit die Anzahl an Wohneinheiten im Neubaugebiet zu reduzieren. Hier müssen belastbare Zahlen zur Überschwemmungsgefahr für die Bauherren und die Anrainer des Hofangers eingeholt werden und geeignete Maßnahmen getroffen werden. Die wirkungslose Aufweitung des Walpertshofer Grabens und die Aussagen des Planungsbüros reichen nicht aus, um daraufhin einen Beschluss zu fassen.
Das Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg schreibt hierzu:
Neben der Beachtung der Vorgaben aus dem jeweiligen Gemeinderecht enthält das Bauplanungsrecht das Gebot zur Ermittlung und Bewertung des Sachverhalts, bevor in die Abwägung eingetreten wird.
Das Ermittlungs- und Bewertungsgebot umfasst alle Belange, die in der konkreten Planungssituation nach Lage der Dinge in die Abwägung eingestellt werden müssen. Ein Ermittlungsdefizit liegt auch dann vor, wenn abwägungserhebliche Belange in wesentlichen Punkten nicht zutreffend ermittelt worden sind und der Gemeinderat deshalb seiner Abwägungsentscheidung einen falschen Sachverhalt zugrunde gelegt hat. Denn eine sachgerechte Einschätzung setzt ein vollständiges und zutreffendes Bild der voraussichtlichen Auswirkungen der Planung voraus.
Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Urteil vom 24. Juni 2021, Az.: 8 S 1928/19
https://www.landesrecht-bw.de/bsbw/document/NJRE001472934 (Begründung 51 aa)
Die Hofangerfreunde haben hierzu einen offenen Brief an Bürgermeister Reischl und den Gemeinderat Hebertshausen geschickt.
Ebenso hat einer der Hofangerfreunde einen Leserbrief zum Artikel „Akribisch jede Einwendung abgearbeitet“ von Frau Petra Schafflik, erschienen am 31.5.24 in den Dachauer Nachrichten der Redaktion zugesendet.
Am Donnerstag, den 06.06.2024 um 19:00 Uhr findet eine Sitzung des Bauausschusses statt. Hierzu weisen wir auf den Artikel in den Dachauer Nachrichten hin: „Fehlerhafte Behandlung von Bürgereingaben erfordert zusätzliche Sitzung“ von Petra Schafflik vom 1./2.06.2024. Im Gegensatz zum Artikel „„Akribisch jede Einwendung abgearbeitet“ ist dieser jedoch leider nicht online verfügbar. Die Hofangerfreunde hatten Herrn Bürgermeister Reischl auf die doppelt verlesenen Einsprüche vom Bebauungsplan hingewiesen.
Wir fordern den Bauausschuss des Gemeinderates Hebertshausen auf, die für Donnerstag, 06.06.2024 geplante Abwägung des Einspruchs „Einspruch gegen die am 17.01.2024 bekannt gemachte 19. Flächennutzungsplanänderung „Hebertshausen - Am Hofanger" Hydrogeologische Rahmenbedingungen“ zu vertagen. Vor einer Beschlussfassung muss die Faktenlage geklärt, das Zusatzrisiko quantifiziert und Lösungen zur Vermeidung der zusätzlichen Überschwemmungsgefahr (für existente und zukünftige Bewohner) erarbeitet werden. Aus Sicht derjenigen, die den Einspruch formuliert haben, ist die Entscheidungsreife noch nicht gegeben.
Beitrag vom 30.05.2024
am 28.05.2024 fand die öffentliche Bauausschusssitzung im Rathaus Hebertshausen statt und die Hofangerfreunde durften, weil es der öffentliche Teil war, einem Possenspiel beiwohnen.
Leider waren wir auf „listen only“ geschaltet, weil in diesen Sitzungen Zuschauer nur zuhören dürfen, aber nicht redeberechtigt sind.
Die Farce stellte sich so dar, dass Herr Bürgermeister Reischl in hoher Geschwindigkeit von durchschnittlich 3,5 Wörtern pro Sekunde, ohne, dass noch einzelne Worte aus dem Redeschwall isolierbar waren, die jeweiligen Einsprüche von den öffentlichen Trägern und Privat-Personen „vorgelesen“ hat. Danach wurde der vorgefasste „Vorschlag zur Beantwortung des Einspruchs“ verlesen, um dann über den zugehörigen Beschluss (ebenso vorgefasst) abzustimmen. Hierbei hat der geübte Veranstaltungsleiter Herr Reischl mundgerecht übergeleitet. War der vorangegangene Vortrag nur als Abspulen einer Geräuschkulisse wahrnehmbar, wurde zum Ende des Wortschwalls pünktlich die Einsatzaufforderung klar identifizierbar gegeben „…wer für diese Beschlussvorlage ist, bitte ich um Handzeichen“ und sofort schnellten meist alle Hände der anwesenden Bauausschussmitglieder nach oben. Offenbar waren die Mitglieder des Ausschusses derart gut vorbereitet, dass sie weder eine Verständnis- oder Sachfrage hatten, noch nachdenken mussten.
Erwartungsgemäß gab es marginale Einsprüche der öffentlichen Träger, denen dort, wo es unvermeidbar war, entsprochen wurde und die, der so genannten Privatpersonen (eigentlich wäre Bürger Hebertshausen der richtige Terminus gewesen), die ausnahmslos abgelehnt wurden. So wurde die viel gerühmte „Bürgerbeteiligung“ darauf reduziert, seine Meinung äußern zu dürfen, die allerdings in keinem Fall irgendwelchen Einfluss nehmen konnte. Sowohl der Bürgermeister, als auch die Gemeinderäte haben den Sinn des Wortes Beteiligung offensichtlich anders aufgefasst als wir und sich über hunderte von Unterschriften Hebertshausener Bürger unter den Einsprüchen, mit zum Teil nicht nachvollziehbaren Argumenten hinweggesetzt.
Der anwesende Bauausschuss und sein Vorsitzender Herr Reischl waren so in dem Ja-Sager-Modus, dass ihnen ihre ureigenen Prozesse offensichtlich nicht mehr geläufig waren.
Sollte laut Tagesordnung zunächst die 19. Änderung des Flächennutzungsplans, bzw. deren Einsprüche behandelt werden, so wurden hier die 18 Einsprüche von Privatpersonen gegen den Bebauungsplan vorgelesen und durchgewunken.
Im Anschluss war die Genehmigung des Bebauungsplans an der Reihe. Niemandem im Gremium schien aufzufallen, dass hier die identischen 18 Einsprüche von Privatpersonen noch einmal vorgelesen wurden und sich dasselbe Schauspiel wiederholte. Dadurch liefen ca. 1,5 von 3 Stunden spiegelbildlich ab, wie in einem schlechten Film, der zweimal hintereinander vorgeführt wird (die gesamte Sitzung dauerte 3 Stunden 50 Minuten).
Ein, in einer kurzen Pause von uns darauf aufmerksam gemachtes Bauausschussmitglied meinte nur, dass Herr Reischl vor Beginn erwähnt hätte, dass er alles doppelt vorlesen müsse und sie doppelt bestätigen müssten, was dann auch alle Teilnehmer ohne einen Ansatz von Kritik taten.
Es gab keinerlei Aussprachen, Rückfragen, Kommentare etc. zu den Einsprüchen und niemand ist auf die Idee gekommen, dass ein Flächennutzungsplan und ein Bebauungsplan nicht dasselbe sind und deshalb auch die Einsprüche nicht die gleichen sein können.
Nachdem die tatsächlich existierenden Einsprüche gegen die Änderung des 19. Flächennutzungsplans nicht verlesen wurden und darüber somit auch nicht abgestimmt wurde, sind die getroffenen Beschlüsse aus unserer Sicht nichtig. Der Flächennutzungsplan (FNP) ist Voraussetzung für den Bebauungsplan und deshalb kann der Bebauungsplan erst verabschiedet werden, wenn der FNP rechtskräftig ist
Bei dem demonstrierten Schauspiel vor einem Teil ihrer Bürger drängt sich die Frage auf, ob der Bauausschuss (Gemeinderat) und Bürgermeister Reischl sich überhaupt darüber im Klaren sind, dass sie das Mandat der Bürger haben, für die Entwicklung unseres schönen Ortes den bestmöglichen Kompromiss zwischen den Interessen der Bestandsbewohner und der Bauinteressenten sowie den Möglichkeiten der Gemeinde Hebertshausen als Ganzes zu erarbeiten. Dafür ist ein intensiver Disput unter den Vertretern von uns Bürgern üblich. Demokratie ist das Ringen um den besten Kompromiss (Dr. Wolfgang Schäuble).
Beitrag vom 07.05.2024
Bürgermeister Reischl hatte die Hofangerfreunde, bzw. uns fünf Sprecher für Dienstag den 23.04.2024 zu einem Workshop eingeladen, was uns sehr gefreut hat.
Wir haben viel Zeit für die Vorbereitung des Workshops aufgewendet, unsere Verbesserungsvorschläge sorgfältig ausgearbeitet und in einer Präsentation niedergelegt.
Leider sahen wir uns in der Erwartung, man arbeite nun an einem gemeinsam getragenen Kompromiss, getäuscht. Unsere Vorschläge wurden allesamt abgeschmettert.
Argumente und Zitate hierfür waren:
· Man habe zugehörige Grundstückskäufe bereits in Verträgen fixiert und da Verträge einzuhalten sind, sei eine Änderung der Bauleitplanung nicht mehr möglich (dadurch waren die Fakten geschaffen und die nachträgliche Bürgerbeteiligung zu einer Farce und reine Marketingblase verkommen).
· Aussage eines Experten: "Wir haben bereits die besten Kompromisse für Sie gewählt“
· Und: „Sie glauben doch nicht, dass Sie besser planen können, als wir Experten?"
· Zu ihrer eigenen Bedarfskalkulation: „Man muss mit der Berechnung des Bedarfs aufpassen, dass man sich nicht nur auf Zahlen verlässt.“
· Zum nicht existenten Bedarf: „Das Angebot schafft den Bedarf!“
· Der Experte argumentierte zu seine eigenen Zahlen, die aus offiziellen Quellen stammen, dass es sich bei den durch die Gemeinde verwendeten Zahlen häufig um Prognosen handele, die eine beschränkte Genauigkeit aufweisen würden.
Als nach ca. 2,5 Stunden kein Zweifel mehr möglich war, dass das Ergebnis des Workshops bereits im vorneherein feststand: „Ablehnen aller Vorschläge“, haben die Hofangerfreunde den Workshop abgebrochen und enttäuscht von der mangelnden Bereitschaft, zuzuhören, Kompromisse zu finden und Verbesserungen zuzulassen, das Rathaus verlassen.
Hier wurde ebenso klar: bei der Planung der vielen Neubaugebiete geht es der Gemeindeverwaltung keineswegs um die Belange ihrer Bürger. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, dass Hebertshausen groß wird und keinerlei Änderungen an den eigenen Plänen durchführen möchte.
Anstelle der vielen Projekte sollte sich die Gemeinde auf eines oder zwei konzentrieren und diese umsetzen. Das Ärztehaus ist seit 2019 in der Planung (siehe: Fests.+VV - BP normal (hebertshausen.de) S. 4). Heute, fünf Jahre später gibt es noch immer unklare Themen und keinen Baubeginn.
Die beiden von Herrn Bürgermeister Reischl gerne genutzten Phrasen müssen also sinngemäß ergänzt werden:
„Sie können jederzeit zu mir kommen…“ “…aber glauben Sie nicht, dass es Ihnen etwas bringt!“ und:
„Meine Tür steht immer offen…“ „… weil ich meine Ohren stets geschlossen halte!“
Kafkas „Vor dem Gesetz“ kann hier also als „Vor der Gemeindeverwaltung“ mit dem Bürgermeister als Türhüter umformuliert werden.
Auch auf unsere Einsprüche vom September 2023 und Februar 2024 haben wir bisher keine schriftlichen und konkreten Antworten bekommen. Mündlich wurde uns eine generelle Ablehnung von Änderungen an der bestehenden Planung widergespiegelt.
Auf unserer Webseite www.hofangerfreunde.de können Sie unsere Vorschläge in der hier zum Download zur Verfügung stehenden Präsentation nachlesen.
Im der Kurier Dachau war in der Ausgabe KW 18 Seite 21 auch ein Artikel über die Situation in Hebertshausen gedruckt. Diesen können Sie hier herunterladen
Falls Sie Verbesserungsvorschläge für die Bebauung des Areals „Am Hofanger“, oder zu übergeordneten Hebertshausener Themen haben, senden Sie uns Ihre Anregungen gerne an die unten angegebene E-Mail-Adresse. |
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Mit freundlichen Grüßen Die Hofangerfreunde |
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Christoph Behnke, Gerhard Huber, Armin Hutterer, Gunther Reinhart, Peter Wackerl |
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Mailadresse: info<at>hofangerfreunde.de |